Inhalt | Das Werk kommt in zwei Bänden, die nur zusammen bezogen werden können. Gut 300 Versuche, die zum größten Teil von den Schülern selbst durchgeführt werden können, werden vorgestellt. Dabei sollen sie nicht länger als 15 Minuten dauern. Bei den meisten Versuchen habe ich daran keinen Zweifel, bei einigen könnte es aber knapp werden. Die Experimente sind thematisch geordnet und bereits im Inhaltsverzeichnis kann man beispielsweise den Schwierigkeitsgrad ablesen. Die einzelnen Versuche werden meist auf ein bis drei Seiten abgehandelt. In der Regel finden sich Angaben zu Material, Gefahren, Durchführung, Ergebnissen, Einsatz im Unterricht und weiterführende Informationen. Die direkt kopierbaren Versuchsanleitungen ersparen Zeit, die Abbildungen sind von hoher Qualität und die meisten Experimente erfordern nur moderaten Materialaufwand.
Neben Modellversuchen und Beobachtungsanleitungen finden sich auch komplexere Experimente (siehe Abbildung: Nachweis von Bodenorganismen durch Enzymaktivität). Das Spektrum in den vier Kapiteln Humanbiologie, allgemeine Biologie, Zoologie und Botanik umfasst beispielsweise Versuche zum Sichtbarmachen des Pulses am Handgelenk, zur Kapazität des Gedächtnisses, zum Wachstum von Algen in verschiedenen Wasserproben, zur Mikroskopie der Skelettmuskulatur und zur Wachstumssteuerung von Gallinsekten.
Die meisten Experimente hat man sicher an anderer Stelle schon einmal gesehen, selbst in Schulbüchern finden sich einige von ihnen. Hier macht die kompakte Zusammenstellung und die ansprechende Gestaltung den Nutzwert aus: Man muss nicht mehr lange suchen und kann schnell eine Versuchsanleitung für die Schüler kopieren.
Alleine das Blättern erzeugt schon Vorfreude auf experimentellen Biologieunterricht.
Verwendungsmöglichkeiten | Im problemorientieren Biologieunterricht nutzt man bewusst einen Teil der Unterrichtszeit zur Förderung von Kompetenzen im Bereich Erkenntnisgewinnung, da ist es gut, wenn man einen Fundus von kurzen Experimente zur Verfügung hat und so nicht in Zeitnot kommt. Auch macht es Sinn nach Möglichkeit den Ideen der Schüler zu folgen, mit einer größeren Sammlung von einfachen Experimenten ist dies eher möglich. Zudem können viele der Versuche auch als Ausgangspunkt für Projekte bei Jugend forscht verwendet werden. Unterschätzen darf man auch nicht die Funktion als Ideengeber, beim Durchblättern kommen einem viele Einfälle für (problemorientierte) Unterrichtsstunden.
Daten | Autor: Kurt Freytag (Hrsg.). Erscheinungsjahr: 2007. Titel: Biologische Kurzversuche. Sprache: Deutsch. Ausstattung: 2 Bände, 659 Seiten, gebunden. Preis: 64 Euro. Verlagswebseite: Aulis Verlag (dort kann man auch das Inhaltsverzeichnis herunterladen).